Ein Goldfuture oder Goldterminkontrakt ist ein börsengehandeltes Finanzinstrument, mit dem Käufer und Verkäufer die Lieferung einer bestimmten Menge Gold zu einem festgelegten Preis an einem bestimmten zukünftigen Datum vereinbaren können. In der Praxis werden diese Kontrakte hauptsächlich zur Preisspekulation eingesetzt und vor dem Stichtag in bar verrechnet. Die Terminmärkte werden jedoch auch von Goldhändlern, Bergbauunternehmen und Schmuckherstellern zur Absicherung des Preisrisikos genutzt.

Beliebt sind Futures bei den Spekulanten vor allem, weil sie hier im Gegensatz zum Kassageschäft (zur sofortigen Ausführung) nicht den vollen Kaufpreis, sondern nur eine Anzahlung leisten müssen: die sogenannte Margin. Diese kann zwischen 2 % und 20 % des gehandelten Gesamtwertes betragen.

Bei einer erforderlichen Margin von 5 % können Sie also z. B. Gold im Wert von 100.000 € mit einem Einsatz von nur 5.000 € handeln. Der sogenannte Hebel (auch als Leverage bezeichnet) beträgt in diesem Fall 20 (100/5). Das heißt für Sie als Anleger konkret: Steigt der Goldpreis um 10 %, beträgt Ihr Gewinn nicht nur 500 €, sondern 10.000 €. Doch Achtung, Verluste werden auf die gleiche Weise multipliziert!

Bei einem Rückgang des Kurses um 10 % beträgt Ihr Verlust also 10.000 € und Sie werden von Ihrem Broker einen „Margin Call“ erhalten, d. h. eine Aufforderung, die fehlenden Mittel nachzuschießen. Kommen Sie dem nicht nach, wird die Position geschlossen und die ursprünglich investierten 5.000 € sind verloren.

Zudem bietet der Terminmarkt die Möglichkeit, eine Short-Position zu eröffnen, d. h. auf sinkende Kurse zu spekulieren. Der Spekulant nimmt dabei die Verkäuferposition ein und verkauft Gold für ein künftiges Lieferdatum, in der Hoffnung es in der Zeit bis zum Stichtag günstiger einkaufen zu können. Das Risiko ist dabei theoretisch unbegrenzt, falls der Goldpreis in der Zwischenzeit stark steigt, da die Position bis zum Fälligkeitsdatum durch eine ausgleichende Kaufposition (Long) glattgestellt oder das Gold physisch geliefert werden muss.

Für Privatanleger sind Spekulationen mit Futures mit enormen Risiken verbunden. Um an diesen Märkten dauerhaft erfolgreich zu sein, sind umfangreiches Wissen und langjährige Erfahrung notwendig. Die meisten Kleinanleger verlieren jedoch Geld, wenn sie in Terminkontrakte oder Derivate auf Terminkontrakte (CFDs) investieren. Es ist daher äußerst ratsam, diesen Markt den Profis zu überlassen.