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Goldnachfrage in China höher als vor der Corona-Pandemie

5. November 2021

In China hat sich die Goldnachfrage in den ersten drei Quartalen 2021 auf 813,59 Tonnen erhöht und liegt damit 48,44 % über dem Vorjahreswert. Die makroökonomische Situation hatte sich dabei unterstützend auf die Nachfrage ausgewirkt, wie ein kürzlich erschienener Industriebericht zeigte. 

Eine Angestellte sortiert Goldschmuck in einem Juweliergeschäft in Taiyuan, Provinz Shanxi. (Photo: CHINA NEWS SERVICE) 

Der inländische Goldkonsum übertraf die Nachfrage, die von Januar bis September 2019 – also vor der Corona-Pandemie – verzeichnet wurde, zudem um 5,89 %. Dies meldete die China Gold Association. 

Die Nachfrage nach Goldschmuck stieg in den neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um 54,21 % auf 529,06 Tonnen und war damit 1,11 % höher als 2019. 

Die Schwankungen des Goldpreises und der Wiederaufschwung der chinesischen Wirtschaft haben stärkeres Interesse an Gold zu Anlagezwecken geweckt, wobei dem Bericht zufolge auch Werbe- und Sonderaktionen die Edelmetallverkäufe steigerten. 

Nach Angaben der Branchenvereinigung erhöhten sich die Absatzzahlen bei Goldbarren und-münzen um 50,25 % auf 214,13 Tonnen. Die Nachfrage nach Gold für industrielle und andere Anwendungen verzeichnete ein Plus von 12,66 % gegenüber dem Vorjahr und erreichte 70,4 Tonnen. 

Ein Analyst erklärte, dass sich der inländische Goldkonsum in China in den ersten drei Quartalen 2021 von seinem letztjährigen Tief erholte, weil das wertvolle Metall als Anlageoption zunehmend an Akzeptanz gewinnt. 

„Vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen, niedriger oder gar negativer Zinsen und einer globalen Ausweitung der Geldmenge ist Gold als sicherer Hafen attraktiv“, so Zhu Yi, Senior Analyst für den Metall- und Minensektor bei Bloomberg Intelligence. 

„Nachdem die Nachfrage nach Goldschmuck in China zwischen Januar und September im Jahresvergleich bereits 54,21 % gestiegen ist, rechnen wir im vierten Quartal mit einer Fortsetzung des Wachstums“, fügte Zhu hinzu. 

Die globale Goldnachfrage fiel nach Angaben des World Gold Council im dritten Quartal dagegen auf das niedrigste Niveau seit dem Dezemberquartal 2020, da die großen Investoren das Edelmetall abverkauften. Die Nachfrage seitens der Schmuckhersteller, Zentralbanken und Privatanleger, die physische Goldmünzen und -barren erwarben, war dagegen stabil. 

Es wird erwartet, dass die Schmucknachfrage auch weiterhin über dem Niveau des Vorjahres bleibt, erklärt Louise Street, Senior-Marktanalystin des WGC. Die Investitionsnachfrage werde 2021 dagegen insgesamt schwächer ausfallen, auch wenn für Münzen und Barren gute Verkaufszahlen gemeldet wurden.