Während die Kryptowährungen mit neuen Rekordhochs im Zusammenhang mit dem „Inflationsschutz“-Narrativ zuletzt die Schlagzeilen bestimmten, haben auch die Rohstoffpreise angesichts von Störungen in der Lieferkette und einer beispiellosen Interferenz der Nachfrage (infolge der Geld- und Währungspolitik) eine starke Performance gezeigt. Alles von Aluminium über Kupfer und Rohöl bis Zink ist gestiegen. Nur ein Metall blieb zurück…
Doch zwei der größten Namen des kanadischen Bergbausektors – die früheren Chefs von Goldcorp, David Garofalo und Rob McEwen – prognostizieren, dass die Investoren bald erkennen werden, dass der globale Inflationsdruck alles andere als „temporär“ und deutlich stärker ist, als die Zentralbanker glauben und die hedonistisch angepassten Verbraucherpreisindices vermuten lassen. Dies berichtete Bloomberg kürzlich.
Wenn diese Erkenntnis einsetzt, wird Gold als Inflationsschutz an Attraktivität gewinnen, was den Preis wahrscheinlich von aktuell rund 1.800 $ auf 3.000 $ je Unze katapultieren wird, erklärt Garofolo. Eine solche Rallywäre sozusagen die „Anzahlung” für McEwens langfristige Preisprognose von 5.000 $.
„Ich spreche von Monaten”, so Garofolo. „Die Reaktion auf diese Ereignisse ist normalerweise plötzlich und heftig. Aus diesem Grund bin ich recht zuversichtlich, dass Gold ein Niveau von 3.000 $ je Unze innerhalb von Monaten, nicht Jahren, erreichen wird.“
McEwen warnt gleichzeitig, dass die globale Ausweitung des Geld- und Schuldenmenge als Antwort auf die Pandemie sowie sekundäre Faktoren im Zusammenhang mit den Problemen auf der Angebotsseite dazu führen werden, dass sich die Menschen wieder traditionellen Methoden des Vermögensschutzes zuwenden.
„Es ist nicht nur der Dollar“, meint McEwen. „Mit allen Währungen kann man heute weniger kaufen als noch vor einem Jahr. Ich betrachte das als eine Entwicklung, die zumindest innerhalb unserer Lebenszeit beispiellos ist, und die den Wert der Fiatwährungen weltweit beeinflussen wird.“
Wir haben eine solche verspätete Antwort schon früher erlebt:
Der Nachteil von Gold und Silber bestand schon immer darin, dass man im Gegenzug auf Zinsen verzichtet, wie Peter Schiff vor wenigen Tagen erklärte. Wenn der Zinssatz zum Beispiel bei 10 % liegt und Sie Gold besitzen, dann verzichten Sie bei dem in Gold investierten Kapital auf Zinserträge in Höhe von 10 %. Wenn die Zinsen allerdings negativ sind, spielt das keine Rolle.
„Niemand will eine negative Rendite haben, egal ob sie -2 % oder -10 % beträgt. Solange die Rendite im Minusbereich liegt, wollen Sie keine Anleihen halten. Esist egal, wie tief sie ist – sobald Sie Geld verlieren, kommt das Geschäft nicht in Frage.“
Ein Umfeld der Negativzinsen sollte daher letztlich bullisch für Gold undSilber sein, unabhängig davon, wie tief im Minusbereich sich die Renditen bewegen.
Ein weiterer Rückenwind für Gold und Silber ist die Tatsache, dass dieTrader zurzeit noch glauben, die US-Notenbank Federal Reserve würde mit eine rStraffung der Geldpolitik – also mit einer Zinserhöhung – auf die Inflation reagieren. Peter Schiff erklärt allerdings, dass dies ein Trugschluss sei:
„Wenn die Fed in der Lage wäre die Inflation zu bekämpfen, dann würde sie das jetzt bereits tun. Stattdessen gibt sie vor, dass die Inflation kein Problem ist, und dass es keinen Grund gibt sie zu bekämpfen, weil sie es gar nicht kann. Aber das würden die Notenbanker nie zugeben, denn das wäre ein echtes Desaster.“
Wenn sich an den Märkten das Bewusstsein durchsetzt, dass die Inflation keine vorübergehende Erscheinung ist, sollte das den Edelmetallpreisen zusätzlichen Auftrieb geben.
Doch während die Entwicklung der Kurse bislang noch unterdurchschnittlich war, gibt es zahlreiche Akteure, die diese „Schnäppchenpreise“ nutzen, um ihre Bestände aufzustocken.
In China hat sich die Goldnachfrage im September erhöht. Der September ist typischerweise ein starker Monat für den Goldgroßhandel in China, da er den wichtigen Feiertagen Anfang Oktober vorausgeht, für die traditionell große Mengen an Goldschmuck gekauft werden. Sowohl die physischen Goldlieferungen der Shanghai Gold Exchange im September als auch die Goldimporte im August verzeichneten ein Plus, was ein Zeichen für die anhaltende Erholung des chinesischen Marktes ist, nachdem dieser von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen wurde.
Auch steigende lokale Aufpreise signalisieren die wachsende Goldnachfrage in China. Das Aufgeld erhöhte sich im September zum dritten Mal in Folge und lag im Schnitt bei 7,50 $ je Unze.
Es scheint also, als hätten die Chinesen (und auch die Russen) die Situation verstanden. Peter Schiff glaubt, dass auch die restlichen Märkte das schließlich erkennen werden:
„In einem inflationären Umfeld […] sind Anleihen die riskanteste Anlage, die Sie besitzen können. Es ist egal, welche Anleihen Sie besitzen: US-Treasuries sind genauso riskant wie Junk-Bonds, wenn die wahre Gefahr im Verlust der Kaufkraft besteht. Der wirklich sichere Hafen in einem solchen Umfeld ist Gold. Sobald die Investoren diesen Unterschied zwischen Gold und Anleihen verstehen, werden sie beginnen ihr Kapital in den sicheren Hafen zu bringen.“
Garofolo fasst zusammen: Seine Universalität und 4000-jährige Geschichte bedeuten, dass Gold zur Absicherung gegen die Inflationsrisiken, „die tiefgreifende Auswirkungen auf unser Kapital haben werden“, besser geeignet ist als die Kryptowährungen.
Quelle: ZeroHedge.com