Der World Gold Council (WGC) hat den aktuellen Stand der offiziellen Goldreserven weltweit veröffentlicht, nachdem die meisten Staaten ihre Daten für den August 2021 gemeldet hatten.
Den Angaben zufolge hat vor allem die Zentralbank Indiens wieder viel Gold gekauft: 12,9 Tonnen im August, der größte monatliche Zukauf seit 2009. Die Notenbank setzt damit die Serie der letzten Monate fort, nachdem sie im Juni und Juli jeweils 7,5 Tonnen des gelben Metalls erwarb. Seit Jahresbeginn 2021 hat das Land seine offiziellen Bestände bereits um 47,5 Tonnen erhöht.
Zu den größten staatlichen Goldkäufern zählte im August auch Usbekistan, das seine Reserven um 8,7 Tonnen aufstockte. Die bisherigen Nettokäufe des Landes erreichen damit 42,7 Tonnen in diesem Jahr.
Darüber hinaus erwarb Kasachstan 5,3 Tonnen, die Türkei 2,8 Tonnen und Serbien 0,1 Tonnen.
Qatar, die Mongolei, Mexiko und die Tschechische Republik haben sich im August von einem Teil ihrer Goldbestände getrennt – allerdings beliefen sich die Verkäufe jeweils auf weniger als 1 Tonne.
Erst kürzlich hatte eine Studie des India Gold Policy Centre nachgewiesen, dass offizielle Goldreserven das Kreditrisiko eines Staates am internationalen Markt erheblich verbessern können. Mit steigenden Goldbeständen der Zentralbank erhöhe sich demnach auch das Vertrauen der Investoren.
Die Autoren der Studie zeigten, dass die Spreads der Kreditausfall-Swaps eines Landes eine signifikante negative Korrelation zu den Goldreserven aufweisen, d. h. je höher die staatlichen Goldbestände, desto geringer wird das Kreditausfallrisiko am Markt bewertet. In Krisenzeiten, beispielsweise bei einer Staatsschuldenkrise oder einer Inflationskrise, sind die positiven Effekte der Goldbestände demnach besonders ausgeprägt.
Quellen: World Gold Council, Mumbai Live